Während die Hunde ruhen und
auch nachts, bindet man sie
mit Ketten an; sie rollen sich
zusammen, bedecken das Gesicht
mit dem Schwanz und lassen sich
bei Schneefall in ihrer Schneekuhle
einschneien. Solcherart abgehärtete
Eskimohunde mit ihrem dicken
Fell vertragen durchaus Temperaturen
bis minus 50° Celsius. Bei aller
Schwerstarbeit kommen die Hunde
mit erstaunlich kleinen Futterrationen
aus. Sie begnügen sich mit einem
halben Kilogramm getrocknetem
Haifischfleisch. Für den Eskimo
ist die von seinem Hund zu erbringende
Leistung wichtigstes Zuchtkriterium.
Der Gedanke der Einkreuzung
von Wölfen zur Festigung der
notwendigen Härte zum Leben
in arktischen Zonen liegt nahe.
Da solche Nachzucht aber eine
"Verschlechterung der erwünschten
Schlittenhundequalitäten" mit
sich brächte, wird dieser Weg
von den Eskimos vermieden. Dennoch
ist er nicht völlig von der
Hand zu weisen, zumal Aufzeichnungen
über Bedeckungen und das Zuchtgeschehen
in der Arktis nicht bekannt
sind.
Während in Grönland heute die
Vorschrift besteht, die Hunde
während der arbeitsarmen Jahreszeit
anzuketten, waren sie sich früher
weitgehend selbst überlassen
und abgesehen davon, daß die
Hunde selbst auf Nahrungssuche
gingen, entzogen sie sich zumindest
in dieser Zeit jeglicher menschlichen
Einflußnahme auf ihre Fortpflanzung.
Als Rassen im kynologischen
Sinn sind der Grönlandhund und
der Kanadische Eskimohund anerkannt.
Man kann bis auf den heutigen
Tag in weiten Teilen des Landes
nicht auf den Einsatz des grönländischen
Eskimohundes als Schlittenzieher
und Jagdgehilfe verzichtet werden.
An der Haltung der Hunde und
der Einstellung des Eskimos
seinen Hunden gegenüber hat
sich wenig geändert.
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